Panasonic hat zum Blogger-Event geladen. Nein, es geht nicht um Flachbildfernsehgeräte, nicht um Digitalkameras und auch nicht um diese Action-Film-Laptops, die man mit einem Laster überfahren kann, ohne dass sie auch nur einen Kratzer davon tragen. Es geht um Küchengeräte. Genauer gesagt um ein Induktionskochfeld und einen Einbaubackofen.

Bei Küchengroßgeräten hatte ich Panasonic bisher nicht auf dem Schirm, wie auch - ist ja auch ganz neu. - Und was braucht man, wenn man sich in einem hart umkämpften Markt neu etablieren möchte? - Genau: eine richtig fette Innovation.

Nachdem ich die Pressemeldung gelesen hatte, brauchte es nicht mehr viel Überredungskunst bis ich mich anmeldete. Versprochen wurden zwei Weltneuheiten. Ich war also gespannt und bereit, der Sache auf den Grund zu gehen.

Ich kann vorwegnehmen, wir wurden nicht enttäuscht. Ein wirklich gelungenes Spektakel in illusterer Runde mit Champagner, köstlichem Wein, feinem Essen und netten Leuten. “Hands on” mit TV-Koch Klaus Breinig wurden Garnelen frittiert, Wagyu gebraten und Tunfisch gedämpft. Das alles natürlich nicht nur zum Spaß, sondern vor allem, um die neue Küchenhardware in Action zu erleben.

Beginnen wir mit dem Induktionskochfeld. Wer wie ich den Wechsel von Elektro auf Induktion als Quantensprung empfunden hat, kann das gleiche jetzt nochmal erleben. Die Idee dahinter ist gleichermaßen simpel wie genial. Der Clou am neuen Induktionskochfeld ist ein Infrarotsensor der am Topfboden die Temperatur misst. Nicht an der Kochplatte, was bei Induktion auch echt blöde wäre, denn die wird ja garnicht heiß, sonder berührungslos direkt am Topf.

Damit ist es möglich, eine echte Temperaturregelung zu realisieren. Tut das nicht jedes andere Kochfeld auch? Nein, tut es nicht. Herkömmliche Kochfelder regeln gar nichts. Man stellt nur die Leistung ein und dann wird geheizt, egal wie heiß der Topf ist. Das Regeln übernehmen wir, indem wir die Herdplatte runter schalten, wenn die Milch überkocht, oder das Fett raucht.

Temperaturregelung bedeutet, man stellt eine Temperatur ein und das Induktionsfeld sorgt selbstständig dafür, dass der Topf diese Temperatur so schnell wie möglich erreicht, aber nicht mehr und auch nicht weniger. Man stellt das Kochfeld also nicht mehr auf “7” oder “12” sondern auf z.B. 95°C.

  • Hier ein paar Beispiele: *
    Wir braten ein Steak. Die Herdplatte stelen wir auf 120°, stellen die Pfanne drauf. Der Regler gibt Vollgas, bis die Temperatur erreicht ist und schaltet dann automatisch runter um die Temperatur zu halten. Dann legen wir ein Steak rein, das hat 20° - kühlt also die Pfanne runter. Das merkt der Regler sofort und regelt nach. Das gleich macht er beim zweiten und dritte Steak. Quasi “Kochen mit Tempomat”. Bei einem Herkömmlichen Kochfeld hätten wir die Pfanne sicherheitshalber viel heißer gemacht und mehrfach wild an den Knöpfen gedreht.

Sauce Hollandaise, Mousse au Chocolat, Zabaglione - kann man alles direkt auf dem Herd ohne Wasserbad zusammenrühren. Der Herd übernimmt die Aufgabe, die sonst das Wasserbad leisten soll: für eine gleichmäßige nicht zu hohe Temperatur sorgen. -Wenn das mal kein Schritt nach vorne ist.

Wir haben das ganze live ausprobiert, mit einem köööstlichen Stück Wagyu. Ein unglaublich entspanntes Arbeiten.

Die zweite Innovation im Repertoire von Panasonic war ein 3 in 1 Backofen. Backofen, Microwelle und Dampfgarer in einem Gerät. Ebenso einzigartig auf dem Markt wir das Kochfeld und eine wirklich gute Idee. Heißluft und Dampf in der Kombination erinnert an Profiküche - dort nennt sich sowas Konvektomat, - gehört zur Grundausstattung. Heißluft und Microwelle spart extrem Zeit. Etwa um 1/3 schneller ist man z.B. bei einem Kartoffelgratin oder einem Schweinebraten. Dampf alleine ist sowieso eine Sensation für z.B. Gemüse oder Fisch. Eine Kombination aller drei Techniken gleichzeitig geht wohl nicht, ich wüsste aber auch nicht wozu.

Zwei Nachteile hat das Gerät allerdings: zum einen ist das Innenmaß wegen der ganzen Technik deutlich kleiner als ein fullsize Backofen, auch wenn die Breite die gleiche ist. Zum anderen fehlt die Ober/Unterhitze und das was ich an meinem Backofen besonders schätze - die intensiv-Unterhitze für die Zubereitung einer ordentlichen Pizza. Damit taugt das 3 in 1 Gerät für mich nur zum Zweitbackofen, dafür wäre es aber absolut erste Wahl. Hätte ich doch nur mehr Platz…

Fazit

Ich bin uneingeschränkt begeistert - und zwar weil die Technik wirklich jedem etwas nützt. Es gibt soviel Küchentechnik zum Kochen für Leute die nicht Kochen können. Hier ist das anders. Jeder profitiert. Ambitionierte Köche können noch mehr aus ihrem Talent machen, noch präziser arbeiten und sich auf andere Dinge konzentrieren als auf das Regeln von Herdplatten. Menschen die weniger ambitioniert kochen, es vielleicht sogar als Arbeit empfinden bekommen bessere Ergebnisse, weil nichts mehr anbrennt oder überkocht. - Und gesünder ist es auch noch.