Was tut man, wenn es der einen Hälfte der Mannschaft nach gefüllter Paprika gelüstet als wenn’s kein Morgen gäbe und der anderen Hälfte sich schon beim Gedanken an gekochte Paprika der Magen umdreht? - richtig man denkt über alternative Verpackungsmethoden nach. Es geht ja schließlich um die Füllung - in erster Linie.

Zucchini schien mir da eine geeignete Alternative. Allerdings lassen sich die frechen Früchtchen im Ganzen extrem schlecht füllen - zumindest nicht mit einem ähnlichen Verhältnis von Verpackung zu Inhalt wie es bei der Paprika der Fall wäre.

Also müssen wir Päckchen packen. Kennen wir ja schon. Diesmal aber ziemlich große Päckchen. Dazu braucht es ziemlich große quadratische Servierringe. Ich hätte nicht gedacht, wie schwer es ist, sowas aufzutreiben. Im Profi-Laden bin dann fündig geworden - für eine Höllen Kohle. - Und wie’s das Schicksal so will, gab’ dann zwei Wochen später quadratische Servierringe bei Aldi -für fast geschenkt versteht sich. Als Trendsetter hat man’s manchmal echt schwer.

Mein Geheimnis für die Füllung ist eine Indische Gewürzmischung namens Garam Masala. Garam Masala bedeutet auf deutsch “heißes Gewürz” weil es nach der ayurvedischen Heilkunde den Körper erhitzt. - Funktioniert. Es besteht in erster Linie aus Kreuzkümmel, Kardamom, Koriander und noch einigem mehr.

Garam Masala habe ich in Kenia lieben gelernt, wo wir uns drei Monate lang fast ausschließlich von Samosas ernährt haben - kleine dreieckige frittierte Teigtaschen die mit Hackfleisch und/oder allerlei vegetarischen Schweinereien gefüllt und eben mit Garam Masala gewürzt sind. Einfach göttlich. Wenn ich ehrlich bin, machen wir hier gar keine gefüllten Paprika ohne Paprika sondern vielmehr viereckige, fettarme Samosas ohne Teigmantel.

Zutaten

  • 4 möglichst gerade, dünne, lange Zucchini (gemäß EU Verordnung Nr. 1677/88/EWG)
  • 2 Tassen Basmatireis
  • Ingwer, walnussgroßes Stück
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 2 Schalotten
  • 1TL Olivenöl
  • 1 TL Garam-Masala
  • 250g Rinderhack
  • 1TL Tomatenmark
  • 100g Erbsen (TK)
  • Pfeffer, Salz
  • optional Chili-Flocken

Zubereitung

Basmatireis kochen. Salz nicht vergessen. Ingwer, Knoblauch, Schalotten schälen, fein hacken und in Olivenöl anschwitzen. Garam Masala zugeben und ebenfalls anschwitzen. Zusammen mit dem gekochten Reis in eine große Schüssel geben. Jetzt das Hackfleisch mit dem Tomatenmark scharf anbraten. Ebenfalls zu den anderen Zutaten in die Schüssel geben und dann noch die Erbsen - (können ruhig noch gefroren sein). Alles gut mischen und mit Salz und Pfeffer - und wer es scharf mag auch mit Chili-Flocken abschmecken.

Von den Zucchini die Enden abschneiden und mit dem Gemüsehobel der Länge nach in 1mm dünne Streifen schneiden. - Nein nicht die Endstücke sondern die Zucchini. Der erste Streifen ist nicht zu gebrauchen. Dann etwa drei Streifen abhobeln, so dass immer außen ein dünner Rand mit Schale zu sehen ist, nach drei Streifen die Zucchini um 90° drehen und wieder 3 Streifen abhobeln - so bekommt man je nach Dicke des Zucchino ca. 12 Streifen pro Stück. Übrig bleibt die Mitte mit den Kernen, die lässt sich schlecht hobeln. Wer nichts verschwenden will, würfelt das Stück fein und gibt es mit in die Füllung.

Jetzt müssen die Zucchini geschmeidig gemacht werden, damit sie beim Formen nicht brechen. Dazu müssen die Streifen für ca. 10-20 Sek. von jeder Seite in die Pfanne. Ob mit Fett oder ohne hängt vom persönlichen Geschmack ab und von der Pfanne natürlich. Die Zucchini dürfen ruhig etwas Farbe annehmen.

Jetzt kommt es auf die Länge der Streifen an. Wenn L > 2B + 2H (wenn also ein Streifen 1x rum geht) dann legen wir drei Streifen leicht überlappend mittig in den Servierring und lassen die Enden überhängen, dann das gleiche nochmal 90° versetzt. Wenn L < 2B + 2H, dann müssen wir doppelt legen - also in der Mitte des Bodens leicht überlappend zu alle vier Seiten (ich hätte ein Foto machen sollen…). Sind die Zucchinistreifen in Position, kommt die Füllung drauf. Randvoll machen bitte, gut andrücken und zuklappen. Ring abziehen, fertig. Im Ofen bei 180° 10 min. erwärmen.