Mit nichts anderem kann man so schmerzfrei wie mit dieser Suppe größere Mengen äußerst gesunden Ingwers zu sich nehmen. In dieser Jahreszeit keine schlechte Idee. Ingwer ist nämlich für die Immunabwehr so was wie Miraculix’ Zaubertrank für die Gallier.

Kürbissuppenrezepte gibt es viele - auch die mit Ingwer und Kokosmilch, deshalb will ich keinen großen Wind darum machen. Das Rezept ist sicher gut ausbalanciert, wenn man nur mutig genug mit der Sojasauce umgeht. Da geht schon mal ¼ Flasche drauf, je nach Sorte und Geschmack. Eventuell braucht’s dann gar kein Salz mehr.

Viel spannender ist die Frage, wie man die Suppe anrichtet. Ein Problem, das sich bei Suppen immer wieder stellt, denn alles was man zur Zierde gerne anbringt, säuft doch schneller ab, als man mit den Teller zum Tisch rennen kann.

Kürbiskernöl bleibt zwar oben und passt ja auch thematisch unheimlich gut ins Konzept, lässt sich aber nur schwer bändigen. Wer gerne ein paar undefinierte schwarze Fettaugen auf seiner Suppe haben möchte, kann das machen - schmeckt ja auch, aber ich wollte mal was anderes ausprobieren.

Der Trick heißt „HP-Sauce“ - eine Spezialität, die mir mein Onkel Barry zugetragen hat. Barry ist neben Jamie Oliver der einzige Brite, der was von Essen versteht und dazu noch begnadeter Wein-Kenner und -Blogger. Das Zeug muss also gut sein.

HP-Sauce schmeckt so ähnlich wie Worcestershire Sauce, hat aber eher eine Konsistenz wie Ketchup. Wenn man die Zutatenliste vergleicht, ist es vielleicht sogar genau die Mischung aus beidem. Auf dem Etikett drängen sich eine Handvoll Londoner Wahrzeichen dicht nebeneinander und auch die “Appointment of her Majesty”-Banderole ziert den Flaschenhals. Britischer Nationalstolz in Flaschen. Das Zeug muss also gut sein.

Geschmacklich passt HP-Sauce ganz hervorragend - der fermentierte Geschmack ist der Sojasauce ähnlich, dazu etwas süß, etwas sauer -zugegeben speziell aber in geringen Dosen das Tüpfelchen auf den “i”.

Die Verzierung geht ganz einfach: zwei dünne lange Striche HP-Sauce auf die Suppe geben, mit einen Holzstäbchen im Zick-Zack durch die Striche fahren und in der Mitte wieder zurück. Versteht man besser mit Bild - eine Schritt-für-Schritt-Anleitung findet ihr in meinem Beitrag über Latte Art.

Ach - und wenn Ihr im Laden fragt: es heißt “Aitsch-Pie-Soos” - nicht dass ihr am Ende mit einer Druckerpatrone nachhause geht.

Zutaten

  • 1 Mittelgroßer Hokkaido-Kürbis (ca. 500g netto)
  • 500 g Möhren
  • 1 Zwiebel
  • 1 wallnussgroßes Stück Ingwer
  • 1 EL Butter
  • 1L Gemüsebrühe
  • 400 ml Kokosmilch
  • Salz, Pfeffer
  • Sojasauce
  • Zitronensaft
  • HP-Sauce zum verzieren

Zubereitung

Hokaido-Kürbis muss man nicht schälen aber waschen, anschließend würfeln. Möhren, Ingwer und Zwiebel schälen und fein würfeln, mit dem Kürbis in Butter andünsten. Mit der Brühe aufgießen und in 30 Minuten weich kochen. Anschließend sehr fein pürieren. Die Kokosmilch unterrühren, mit Pfeffer, Sojasauce und Zitronensaft abschmecken gegebenenfalls salzen. Anschließend noch mal erwärmen.