Für den ersten Testflug mit meinem neuen Weber Master-Touch GBS Grill habe ich mir was ganz besonderes ausgesucht: Ein Ribeye Steak vom American Beef.

Auf deutsch heißt das Ribeye “Hochrippe” und ist das Rückenfleisch des Rindes an der 8.-13. Rippe. Das Tier ist von spezieller Rasse - in diesem Fall “Black Angus” und hatte ein äußerst entspanntes Leben auf einer saftigen amerikanischen Graswiese. Sündhaft teures Fleisch - aber soviel vorweg - absolut jeden Cent Wert. Das rohe Fleisch lässt schon keinen Zweifel daran, dass es etwas ganz besonderes ist. Es ist ganz weich, riecht gar köstlich und das Fett schmilzt schon zwischen den Fingern wie Schokolade.

“Dazu” gibt es mal genau garnichts. Höchstens ein bisschen Fleur de Sel. Beilagen unnötig und Grillsaucen verboten. Wer an so ein Stück Fleisch Barbeque-Sauce gießt, gehört selbst gegrillt. Ganz objektiv betrachtet, braucht es auch garkeine Sauce, das Fleisch ist so unfassbar saftig, da ist die Sauce quasi mit drin. Aber dazu später mehr.

Über den Grill muss man nicht viele Worte verlieren. Jeder, der ein bisschen was vom Grillen versteht, weiß, dass das ein Hammer-Gerät ist. Nur kurz ein paar Worte zu Herrn Webers neuster Innovation, dem Gourmet-Barbeque-System (GBS) - eine Idee, die jeden Lügen straft, der behauptete, in Sachen Kugelgrill wäre schon alles erfunden. GBS ist zunächt erst mal ein ca. 30cm großes Loch in der Mitte des Grillrostes, in das man alle möglichen Einsätze stecken kann. In der Not auch wieder einen Grillrost. Das wäre dann auch der Auslieferungszustand des Grills. Alles weitere gibt es dann im immer größer werdenden Weber-Zubehörregal im Gartencenter. Von der Gemüse-Pfanne bis zur Muffin-Backform.

Als Marketing-Profi kann ich da nur niederknien vor Hochachtung, immerhin kann man durch diesen kleinen GBS-Trick locker den Gegenwert eines weiteren Kugelgrills für Zubehör ausgeben. Äußerst raffiniert! Ich werde mich genau so lange darüber lustig machen, bis mir irgend jemand diesen gusseisernen Gitterrost-Einsatz zum Geburtstag schenkt, der ist nämlich echt cool.

Zunächst musste es aber erst mal ohne gehen. Ging’s auch. Die Ribeyes haben sich - bevor sie auf den Grill wanderten - schon entspannte zwei Stunden an die Raumtemperatur gewöhnt und kamen dann bei volle Pulle von beiden Seiten ca. 2 min. auf die direkte Hitze, anschließend in die Mitte des Grills, weg von der Glut, Schotten dicht, Deckel drauf und brav abgewartet, bis die Kerntemperatur bei 50°C liegt. Dauert so ca. 10-15 min. danach noch etwas ruhen lassen, leicht salzen und dann schnell servieren. Am besten auf vorgewärmten Tellern, denn 50°C ist nicht viel und wird ganz schnell auch wieder weniger.

Das Geschmackserlebnis was sensationell. Buttrig zart, sehr aromatisch - leicht nussig, mit leichtem Biss und dennoch unheimlich saftig im Mund. Wenn man nicht ab und zu mal kauen müsste, käme man garnicht mehr aus dem Ahh- und Ohh-Stönen heraus. Ich kann nur jedem empfehlen, das auszuprobieren. Einfach mal ein Restaurant-Schnitzel auslassen und für den Gegenwert ein gutes rohes Stück Fleisch kaufen. Die Rechnung geht ganz sicher auf. Ich werde es auf jeden Fall wieder tun. Es gibt noch so viel zu entdecken! Vielleicht ein “Dry-Aged” Ochsencarré vom Hereford Rind oder ein Flank Steak vom Kobe Rind?